Dissertationsprojekt: Conceptos de Violencia y paz. El discurso de las FARC en los procesos de paz de El Caguán (1998 – 2002) y La Habana (2012 – 2016)
Das Forschungsprojekt führt eine Diskursanalyse der von der Guerillagruppe "Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - Ejército del Pueblo" (FARC-EP) veröffentlichten comunicados während der Friedensverhandlungen von "El Caguán" (1998-2002), unter der Präsidentschaft von Andrés Pastrana, und während derjenigen von "La Habana" (2012-2016), unter der Präsidentschaft von Juan Manuel Santos, durch. Die comunicados enthalten nicht nur wesentliche politisch-ideologische Botschaften, sondern spiegeln auch die subjektiven Identitäts- und Realitätsentwürfe ihrer Verfasser wider. Aus diesem Grund untersucht das Projekt auch die diskursiven Strategien, die von der Guerillagruppe bei der Konstruktion von Identität in den Kommuniqués eingesetzt werden, die in einem historischen Rahmen des Übergangs zwischen Gewalt und Frieden erscheinen. Die Forschung fällt daher in den Bereich der Politolinguistik und wendet auch Methoden der Text- und Diskurslinguistik an, wobei der besondere historisch-politische Kontext, in dem das Korpus entstanden ist, berücksichtigt wird.
Es ist von grundlegender Bedeutung, den Diskurs der Guerillagruppe aus einer ideologischen Perspektive zu analysieren und somit die Beziehung zwischen Sprache und Ideologie zu untersuchen. Die Überlegungen konzentrieren sich auf die Konstruktion und Konzeptualisierung verschiedener Diskurssubjekte desselben. Darüber hinaus sind auch die unterschiedlichen Konzepte von Frieden und Gewalt, die in den comunicados verwendet werden, für die Analyse von Bedeutung. Unter Berücksichtigung der durch die Friedensverhandlungen ausgelösten Transformationsprozesse werden Kontinuitäten und Brüche im Diskurs der FARC analysiert.